Medienhandeln birgt Risiken. Bei fehlender Reflexion, wenig Kritikfähigkeit und ausbleibender Begleitung kann es bei einer einseitigen Mediennutzung zur Verzerrung des Selbst- und Weltbildes kommen. Umso wichtiger ist es, Kinder und Jugendliche so früh wie möglich dabei zu unterstützen, eine bewusste Medienkompetenz zu entwickeln und sich damit auseinanderzusetzen, welche Bedeutung Medien für sie selbst und für die Gesellschaft haben, welche schönen bunten Seiten sie mit sich bringen und in welcher Form sie unser Leben bereichern und auch welche Risiken bestimmte Angebote und Inhalte mit sich bringen können.
Gerade mit Blick auf Minderjährige spielt hier auch der Jugendmedienschutz eine wichtige Rolle.
Einflussfaktoren der Mediennutzung
Textversion zu den «Einflussfaktoren der Mediennutzung»
Ein junger Mann steht in der Mitte des Bildes. Er hat einen Kopfhörer um seinen Hals und die Hände in den Hosentaschen. Er steht in der Mitte des Bildes und um ihn herum sind folgende Begriffe platziert:
- Interesse
- Motivation
- Vorlieben
- Stimmung
- Zeitpunkt
- Nutzung
- Geschlecht
- Alter
- Entwicklung
- Erfahrungen
- Sozialisation
- Vorwissen
- Kontext
- Relevanz
- Werte
Eine umfassende Medienkompetenz entwickelt sich nicht von selbst – auch nicht, wenn man schon von klein auf mit digitalen Medien aufwächst. Kinder sind oft motiviert, neue Möglichkeiten der Medien auszuprobieren. Auch in der Bedienung der Technik sind sie häufig intuitiver und manches Mal kompetenter als Erwachsene. Aber bei der Orientierung in der Medienwelt, beim Durchschauen der Hintergründe und Absichten der Medienkonzerne und bei der Reflexion des eigenen Verhaltens und dem Abschätzen von Gefahren sind sie oft unerfahren und auch ihrem Alter entsprechend unbedarft. So wie sie im direkten Kontakt mit anderen auch mal die Grenzen austesten, sich selbst erproben oder unsoziales Verhalten zeigen, so geraten sie eben auch mit Medien in Situationen, in denen sie anderen gegenüber unfair oder unsozial sind. Hier braucht es sowohl präventive als auch begleitende soziale und medienpädagogische Bildung.
Hand in Hand mit dieser Bildung für ein sozial verantwortliches Handeln gehen die Begleitung und die Hilfe bei der Mediennutzung.
Kinder müssen lernen, was ihre Rechte sind (Hinweis auf UNICEF: Kinderrechte) und auf welche Weise sie sich selbst und anderen helfen können, wenn sie bei der Mediennutzung in unangenehme Situationen kommen, vor allem aber auch, wo sie im Zweifelsfall Hilfe von Erwachsenen erhalten können.
Das aktive Anfragen von Unterstützung kann als Stärke und ein Teil der Selbstbestimmung verstanden werden. Hier können gerade Lehrpersonen eine wertvolle Rolle spielen, da nicht alle Kinder und Jugendlichen sich ihren Eltern offenbaren wollen, wenn es um Fragen oder problematisches Medienhandeln geht. Lehrpersonen können Vertrauenspersonen sein, die in der konkreten Situation unterstützen – sei es mit direkter Begleitung in Konfliktsituationen, mit der Kontaktaufnahme zu anderen pädagogischen Fachpersonen oder Fachstellen oder bei Bedarf auch für juristische oder polizeiliche Unterstützung.
Pädagogische Fachpersonen oder Fachstellen:
- Schulsozialarbeiter:innen an der Schule (Weitere Informationen: Schulsozialarbeit)
- Schulpsychologischer Dienst (Beratungsstelle für schulische und erzieherische Fragen in der Schweiz)
- Suchtberatung (Beratungsstelle spezialisiert auf das Thema Sucht und Prävention von Sucht)
- Jugend und Medien (Informationsportal für die Förderung von Medienkompetenz)
- feel-ok.ch (Facheinheit der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX und ein internetbasiertes Interventionsprogramm für Jugendliche)
- Hilfe bei Mobbing (Mobbing-Fachstelle für Schulen und Eltern)
Juristische oder polizeiliche Unterstützung:
- Schweizerische Kriminalprävention SKP (interkantonale Fachstelle im Bereich Prävention von Kriminalität und Kriminalitätsfurcht)
- kantonale Polizeidienststelle (weitere Informationen)