C4 | Beispiel aus der Praxis – digibasics
Zum Hauptinhalt springen
Version 1.0
Prototyp zur Erprobung

C4 | Beispiel aus der Praxis

Wie rezeptive Medienarbeit im Unterricht einer Schulklasse aussehen kann, zeigen wir hier an einem Beispiel.

Zugehörigkeit und Ausgrenzung

In der Klasse wird ein Film zum Thema «Zugehörigkeit und Ausgrenzung» geschaut, der die Schüler:innen emotional berührt. Neben der inhaltlichen Brisanz des Themas, wird eine Lerneinheit zur rezeptiven Medienarbeit durchgeführt. Die Schüler:innen fragen sich, wieso sie der Film so aufwühlt und welchen Beitrag allein die filmische Gestaltung ausmacht. Um dies genauer zu ergründen, untersuchen sie einzelne Szenen des Films auf ihre filmsprachlichen Mittel hin. Sie analysieren die Erzählweise einzelner Szenen.

  • Wie wird die Geschichte inszeniert?
  • Welchen dramaturgischen Mitteln werden eingesetzt?
  • Welche Rolle spielen Kameraperspektive, Einstellungsgrössen, Kamerafahrten, Beleuchtung und Musik für die Aufmerksamkeitslenkung und die Vermittlung von Stimmung und Erzeugung von Emotionen?

Gezielt werden auch Szenen aus anderen Filmen verglichen, bei denen die filmsprachlichen Mittel in andere Weise eingesetzt wurden und sich dies auch auf die Wirkung auf die Zuschauenden zeigt. Hier erarbeiten sich die Schüler:innen anhand eines konkreten Films Wissen über Filmsprache und können dies im rezeptiven Prozess erarbeitete Wissen später in eigenen kleinen Filmübungen der aktiven Medienarbeit handlungsorientiert vertiefen. Die kritische Betrachtung von Medienproduktionen und Mediensystemen oder die Diskussion gesellschaftlicher Auswirkungen von Medienphänomenen stellt einen wichtigen und wesentlichen Anteil der (schulischen) Medienbildung dar. Zusätzlich sollte Medienbildung in hohem Mass auch handlungsorientiert stattfinden.