Das Recherchieren ist als Teilbereich der Informationskompetenz zu verstehen. Informationskompetenz bezieht sich auf die Fähigkeit, Informationen zu erkennen, zu lokalisieren, zu bewerten, zu organisieren, effektiv zu nutzen und zu kommunizieren. Dies schliesst neben der Recherche auch das Verständnis für ethische Aspekte der Informationsnutzung, das Teilen und das Schaffen von neuem Wissen ein. Recherchekompetenz hingegen fokussiert sich primär auf das gezielte Suchen und Sammeln von Informationen – ein entscheidender erster Schritt im gesamten Prozess des Informationsmanagements.
Recherchekompetenz deckt den Teil der Informationskompetenz ab, der mit der Formulierung von Fragestellungen, der Entwicklung von Suchstrategien und der Bewertung der gefundenen Informationen zu tun hat. Sie bildet somit die Grundlage für eine erfolgreiche Informationsverarbeitung, indem sie den Zugang zu verlässlichen und relevanten Quellen sicherstellt. Ohne fundierte Recherchekompetenz wäre die Fähigkeit, Informationen zu analysieren, zu bewerten und sinnvoll zu nutzen, stark eingeschränkt.
Im Kontext der Schule und des Lehrplans 21 sollte die Unterscheidung klar vermittelt werden. Im Lehrplan 21 wird der Fokus auf die Förderung von Medien- und Informationskompetenz gelegt. Er integriert Recherchekompetenz als wesentlichen Bestandteil. Das Recherchieren ist als eine überfachliche Kompetenz zu verstehen und ist integraler Bestandteil in verschiedenen Kompetenzbereichen des Lehrplan 21 (z.B. Mathematik, NMG, TTG etc.). Dabei geht es für Lernende darum, wie sie gezielt recherchieren, aber auch, wie sie diese Informationen im grösseren Kontext der Informationskompetenz anwenden – zum Beispiel, indem sie ethische Fragen der Informationsnutzung thematisieren und die Reflexion über die Verarbeitung und Weitergabe von Wissen fördern. Die Schule übernimmt damit die wichtige Aufgabe, Schüler auf die Herausforderungen einer informationsreichen, digitalen Welt vorzubereiten.
Was ist digitale Recherche?
Definition: Digitale Recherche umfasst den Prozess des gezielten Suchens, Findens und Bewerten von Informationen im Internet und in digitalen Datenbanken. Dabei werden verschiedene digitale Werkzeuge, Suchmaschinen und spezialisierte Plattformen verwendet, um relevante Daten zu einem bestimmten Thema zu sammeln und zu analysieren.
Kontextualisierung: In der heutigen Informationsgesellschaft ist der Zugang zu digitalen Ressourcen nahezu unbegrenzt. Digitale Recherche geht über das blosse „Googeln“ hinaus und beinhaltet eine systematische Herangehensweise, die auf fundierten Methoden und Techniken basiert. Dabei ist es wichtig, die Vielzahl an verfügbaren Informationen zu filtern und relevante, verlässliche Quellen zu identifizieren.
Warum ist digitale Recherche in der heutigen Bildungslandschaft unerlässlich?
Veränderte Lernumgebung: Die Digitalisierung hat die Art und Weise, wie Informationen zugänglich und verfügbar sind, revolutioniert. Schüler und Studierende sind zunehmend darauf angewiesen, digitale Ressourcen zu nutzen, um ihr Wissen zu erweitern und ihre Lernprozesse zu unterstützen. Ohne fundierte Recherchekompetenzen laufen sie Gefahr, in der Informationsflut verloren zu gehen oder unzuverlässige Informationen zu verwenden.
Förderung kritischen Denkens: Digitale Recherche fördert das kritische Denken, da sie die Schüler dazu anregt, Quellen zu hinterfragen, die Glaubwürdigkeit von Informationen zu bewerten und unterschiedliche Perspektiven zu analysieren. Dies sind wesentliche Fähigkeiten für die Entwicklung eines reflektierten und eigenständigen Denkens.