B7 | Medienwirkung – digibasics
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Version 1.0
Prototyp zur Erprobung

B7 | Medienwirkung

Transkript der Fragen aus den oben abgebildeten Sprechblasen
  • Macht das Fernsehen dick, dumm und gewalttätig?
  • Machen Ego-Shooter aggressiv?
  • Beeinflussen soziale Medien das Selbstwertgefühl von Jugendlichen?
  • Welche Rolle spielen Medien im Prozess der Meinungsbildung?
  • Darf mein Kind mit zehn Jahren Fortnite spielen?
  • Ist Fernsehen für Kinder unter drei Jahren schädlich?  

Die Frage, welche Wirkung von (Massen-)Medien ausgeht, ist sicherlich eine der populärsten, der sich die moderne Medienwirkungsforschung stellen muss. Dabei ist dies auch eine besonders herausfordernde Frage, die sich nicht allgemeingültig beantworten lässt. Die grosse Vielfalt unterschiedlichster Wirkungsphänomene sowie die methodischen und theoretischen Schwierigkeiten, Medienwirkung zu erfassen, haben dazu geführt, dass auch die Wissenschaftler:innen selbst die Frage nach der Wirkung der Medien nicht immer gleich beantwortet haben. So hat die Medienwirkungsforschung im Verlauf ihrer Entwicklung unterschiedliche theoretische Ansätze und Modelle hervorgebracht und ist durch eine Vielzahl teils widersprüchlicher empirischer Befunde gekennzeichnet. 

Grob lassen sich drei Phasen der Entwicklung der Wirkungsforschung unterscheiden, wobei es hier stets um tendenzielle Strömungen geht, welchen immer auch gegenteilige Ansätze und Meinungen gegenüberstanden. 

Strömungen

Die Phase der Medienallmacht und des Stimulus-Response-Modells
Die Phase der Medienallmacht und des Stimulus-Response-Modells

Als sich die ersten Massenmedien Anfang des 20. Jahrhunderts etablierten, handelte es sich vornehmlich um Medieninhalte, welche den Nutzenden eine fast ausschliessliche Rezeptionsrolle zuwiesen (als Hörende, Zuschauende, Lesende, jedoch nicht als Mitgestaltende). Daraus entstand die Vorstellung, dass der Mensch Medieninhalten passiv ausgesetzt und durch Medien auch beeinflussbar und steuerbar sei (Ansatz der wirkungsstarken Medien/Medienallmacht).

Erklärungsmodell war hier das aus dem Behaviorismus bekannte Stimulus-Response-Modell (Reiz-Reaktions-Modell). Mit einem einfachen Beispiel erklärt: Mehrere Personen schauen den gleichen Film – und am Ende zeigen sie gleiche Reaktionen und Verhaltensweisen darauf.

Den Medien wird hier also eine grosse Macht zugewiesen und man ging davon aus, dass die Menschen dargebotene Inhalte auf gleiche Weise wahrnähmen und somit manipulierbar seien. Im Vordergrund des Forschungsinteresses stand die Frage: Was machen die Medien mit den Menschen? 

Die Entwicklung zur aktiven Mediennutzung
Die Entwicklung zur aktiven Mediennutzung

Im Laufe der Zeit deuteten jedoch verschiedene Studien darauf hin, dass Medien nicht unmittelbar wirken, sondern erst durch die Menschen, die sie nutzen, selbst «zur Wirkung kommen». Das heisst, dass Menschen Medienbotschaften durchaus unterschiedlich aufnehmen, verarbeiten und interpretieren und demnach auch unterschiedlich darauf reagieren.

Durch ihre persönlichen Erfahrungen bauen sie eigene Einstellungen und Wertvorstellungen auf, welche durch Medieneinflüsse nicht so leicht grundlegend veränderbar sind. Menschen würden ohnehin vor allem die Medien nutzen, die sie in ihrer Meinung bestätigen, und eine Veränderung von Meinungen durch Medien sei sehr selten.

Diese Sicht auf die aktive Rolle der Menschen bei der Medienzuwendung spricht Medien also die zuvor angenommene Wirkungsstärke ab (Ansatz der wirkungsschwachen Medien/Medienohnmacht).  

Differenzierte Perspektiven in der Medienwirkungsforschung
Differenzierte Perspektiven in der Medienwirkungsforschung

In den 1970er Jahren veränderten sich die Fragestellungen und neue Wirkungsphänomene kamen in den Fokus der Forschung. Unter dem Blickwinkel «Was machen die Menschen mit den Medien?» stehen seither auch die Menschen und ihr Medienumgang im Zentrum der Forschung und nicht mehr nur «die Medien» mit ihren Botschaften.  

Dennoch wird von einer Wirkung von Medien ausgegangen. Aber Nutzende haben eine aktive Rolle bei der Wirkung. 

Zum Überlegen

Fallen dir konkrete Beispiele ein, in denen bestimmten Medien(inhalten) eine direkte Wirkung zugeschrieben wurde oder wird? 

Aufgabe

Nachdem du über das Thema nachgedacht hast, bietet das Erstellen eines Mindmaps eine kreative Möglichkeit, Gedanken zu organisieren. Ein Mindmap visualisiert Zusammenhänge, fördert die Kreativität und verbessert das Verständnis. Beginne gleich jetzt, dein Wissen und deine Gedanken in einem Mindmap darzustellen.