Lernwirksame Videos unterstützen das Lernen und lenken nicht davon ab. Deshalb sollen sie bewusst und sorgfältig gestaltet werden, können aber technisch einfach gehalten sein. Bei der didaktischen Gestaltung gilt es einiges zu beachten, beispielsweise bezüglich deren Länge, des Tempos oder der didaktischen Einbettung.

Zum Überlegen
Informiere dich über die wesentlichen Aspekte für die Gestaltung von guten Erklärvideos in nachfolgenden Akkordeons.
Analysiere danach einige Lernvideos, inwiefern dies Aspekte befolgt werden, beispielsweise diese:
… HIER 2-3 LINKS GELUNGENER ERKLÄRVIDEOS IM INTERNET.
…
Storytelling
Die Informationen sollten sinnvoll strukturiert und in eine bildhafte Geschichte eingebettet werden. Eine Story hilft, das Interesse der Lernenden zu wecken, sie empotional anzusprechen und das Thema mit ihrer Lebenswirklichkeit zu verknüpfen. Dies kann durch eine persönliche Anekdote oder einer Problemstellung geschehen.

Beispiel:
Ein Erklärvideo über «Copyright und Creative Commons» könnte mit einem der folgenden Off-Texten beginnen.
Welcher Anfang gefällt dir besser, 1 oder 2? Und weshalb?
Kernaussagen und Wiederholungen
Um das Verständnis für die Inhalte zu vertiefen, ist es wichtig, die Kernaussagen des Erklärvideos klar zu definieren. Diese sollten wiederholt oder über unterschiedliche Kanäle (visuell und akustisch) dargestellt werden.
Länge (oder besser Kürze)
Im Unterschied zu Texten schauen wir Videos linear. Um die Aufmerksamkeit der Lernenden aufrecht zu erhalten, sollten die Videos deshalb nicht zu lang sein. Als Richtlänge werden oft 2 bis 6 Minuten genannt. Dies hängt allerdings vom Umfang und der Komplexität des Themas ab. Inhalte, die mehr Erzählzeit erfordern, können auf mehrere Videos aufgeteilt oder mittels Zwischentitel strukturiert werden.
Vergleiche dazu Kapitel B5 | Prinzip des Segmentierens.
Bild- und Tonqualität
Damit die Lernenden die Inhalte gut aufnehmen können und nicht abgelenkt oder überfordert sind, muss die Bild- und Tonqualität adäquat sein. Konkret bedeutet das, dass die Bilder scharf, die Bildelemente auf das Wesentliche reduziert sind und der Ton gut verständlich ist. Dekorative Bildelemente und Musik werden nur sehr zurückhaltend eingesetzt. Aktuelle KI-Tools, wie zum Beispiel Adobe Podcast bielten Möglichkeiten, den Ton massgeblich zu verbessern.
Tempo der Erzählung
Bei der Gestaltung von Erklärvideos ist darauf zu achten, dass das Tempo der Erzählung auf die Komplexität des Themas abgestimmt wird und kurze Pausen von 1-2 Sekunden eingebaut werden, in denen entweder nicht gesprochen wird oder sich nichts im Bild bewegt.
Didaktische Einbettung
Um die Lernwirksamkeit zu erhöhen, sollten die Videos in einen didaktischen Kontext eingebettet sein, der Präsenzaktivitäten, Übungen und weitere Lernmaterialien umfasst. Zum Beispiel eigenen sich Demonstrationsvideos zum Vorzeigen von Handlungen, die dann im Unterricht durch die Schüler:innen nachgemacht werden, wie das Video «Quadrat zeichnen».
Motivation und Interaktivität
Um die Motivation der Lernenden zu fördern, können interaktive Elemente oder Feedbackmechanismen integriert werden. Dies kann beispielsweise durch Quizfragen oder Diskussionsanregungen geschehen.