Unterschiedliche Haltungen
Franziska, Sibylle, Geri und Christian unterrichten an der gleichen Schule. Sie unterhalten sich über ein Thema, das immer wieder zur Sprache kommt: den Einsatz von Lernmedien im Unterricht. Sie vertreten unterschiedliche Haltungen.
Eine Lehrperson erzählt aus dem Unterrichtsalltag
Wie gestalten Lehrpersonen den Einsatz von Lernmedien im Schulalltag? Jede Lehrperson entwickelt mit der Zeit eine eigene Praxis. In dieser Slideshow gibt eine Lehrperson aus der Primarstufe Einblick in ihre konkrete Unterrichtsgestaltung und zeigt, welche Überlegungen hinter dem Einsatz digitaler und analoger Lernmedien stehen.
Transkript
Transkript Statements von Céline
- Welche digitalen Lernmedien setzt du ein?
Ich nutze sehr regelmäßig digitale Lernmedien in meinem Unterricht und probiere da auch Abwechslung hineinzubringen, was mir auch sehr wichtig ist, dass ich eine gute Balance schaffe aus digitalen und analogen Inhalten, die ich einbinden kann, was ich häufig mache, ist ein Video oder ein kurzer Audioausschnitt als Einstieg in ein Thema, in den Morgen oder in eine Lektion zu zeigen und. Und erhoffe mir dadurch eine Aktivierung, eine Motivation für das Thema. Manchmal mache ich es aber auch als Abschluss von einer Lektion oder von einem Thema, wo ich vielleicht ein Video finde, dass das Thema noch mal gut zusammenfasst oder repetiert. Ich nutze neben Videos und Audio aber natürlich auch interaktive Lernmedien. Seien das Lernapps zum Üben, experimentieren, beispielsweise Mathematik, Aufgaben oder Rechtschreibung kann man so gut trainieren. Interaktiv heißt aber für mich auch digitale Mindmaps. Digitale Pin-Wände wo ich oder die Kinder Ideen Materialien sammeln und zusammenstellen können. Digitale Lehrmittel nutze ich natürlich auch, viele Lehrmittel bieten immer mehr ergänzende digitale Lerninhalte, interaktive Übungen, ergänzende Videos und so weiter die man nutzen kann. Oder auch können mittlerweile ganze Arbeitshefte und Arbeitsbücher rein digital genutzt werden. Dies kann natürlich gemacht werden, wenn man für jedes Kind ein entsprechend digitales Gerät hat, das habe ich auch schon so eingesetzt, auch Lernmedien zur Kommunikation nutze ich, wie beispielsweise Teams, wir haben ein eigenes Klassenteams, wo ich Dateien oder Links teilen kann. Zur Organisation von Aufgaben nutze ich auch verschiedene Lernplattformen wie beispielsweise Learning View oder auch das OneNote Klassennotizbuch um Aufgaben oder Inhalte zu verteilen.
- Welche analogen Lernmedien setzt du ein?
Analoge Lernmedien nutze ich natürlich auch täglich. Ich habe in meinem Klassenzimmer immer noch eine ganz klassische Wandtafel, die ich ganz häufig gebrauche, da kann ich Zeichnungen drauf machen, drauf schreiben, die Kinder drauf schreiben lassen, Bilder dran aufhängen, Poster, die ich selber erstelle oder die die Kinder im Unterricht erstellt haben, können wir da ausstellen, die. Ich habe auch einen Visualizer in meinem Schulzimmer, der steht auf meinem Lehrerpult, da kann ich ganz verschiedene Medien wie Bilder, Texte darunter legen und dann groß auf der Leinwand projizieren, den brauche ich eigentlich so gut wie in jeder Lektion. Ich habe auch häufig Bücher aus unserer Schulbibliothek ausgeliehen, die dann im Schulzimmer sind, die. Beispielsweise wenn ich ein nmg Thema habe, gehe ich in die Bibliothek und schaue, welche passenden Bücher habe ich dazu und die lege ich dann in meinem Klassenzimmer auf die Fensterbank hin und die stehen dann zur Verfügung, können von den Kindern auch angeschaut werden, das gleiche auch mit Zeitschriften, die vielleicht gerade zu einem passenden Thema sind.
- Erstellst du digitale Lernmedien selbst?
Ja, teilweise erstelle ich Lernmedien selber. Das kann ein Video sein oder ein Screencast oder ein ja sogenannter Podcast, ein kurzes Audio, eine kurze Audioaufnahme, aber ganz klar, man muss das Rad nicht immer neu erfinden, wenn ich zu einem Thema ein Video ein Audio einsetzen möchte, dann schaue ich was ist denn schon vorhanden dazu und wenn ich etwas Geeignetes finde, ja dann muss ich nicht immer selber etwas Neues produzieren. Aber wenn ich nicht in geraumer Zeit kein geeignetes Video dazu finde, ja dann kann es gut sein, dass ich etwas selber produziere, vor allem dann, wenn ich mir erhoffe oder denke, dass meine Klasse längerfristig davon profitieren kann.
- Welche Arten von Videos erstellst du selbst?
Was ich schon ein paar Mal gemacht habe ist, wenn ich plane konkrete Anwendungskompetenzen zu schulen, beispielsweise. Meine Klasse soll in PowerPoint einen Vortrag gestalten, dann zeige ich Ihnen in einem Screencast, wie Sie dabei vorgehen müssen, wie sie da zurechtkommen in diesem Programm, das mache ich dann als Screencast. Ich habe aber auch schon einige Male Erklärvideos für den Mathematikunterricht aufgenommen, im sogenannten Lege Trick Stil oder für den Musikunterricht, wenn sie bestimmte Lieder Gesangstücke singen müssen, habe ich das auch schon selber aufgenommen und ihnen abgespielt, oder natürlich auch im Turnen, wenn sie vielleicht im Geräteturnen eine bestimmte Turnabfolge machen müssen, dann hab ich das selber vorgeturnt habe mich filmen lassen und das mit der Klasse dann geteilt.
- Wie beurteilst du Aufwand und Ertrag?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es häufig einen etwas größeren Initialaufwand gibt. Man überlegt sich ja, mit welchem Programm arbeite ich, wie funktioniert das, wie kann ich denn das fettige Video oder Audio speichern, wie kann ich es teilen, Wer hat Zugriff, wer hat keinen Zugriff. All diese Fragen muss man zuerst einmal klären und das ja, das ist so, das ist ein großer Aufwand. Aber wenn man es einmal hat, wenn man weiß, wie es geht und eine konkrete Idee hat, die man umsetzen möchte, ist es dann in der Regel eigentlich sehr einfach und viel schneller zu machen. Das Gleiche ist mit den Kindern, wenn man da zum Beispiel ein Video produzieren möchte, hat man auch einen größeren Initialaufwand, das zu erklären, das vorzubereiten, aber hier möchte ich klar auch sagen, dass auch der Weg das Ziel ist. Also man soll nicht denken. Dass, wenn man eine Lektion braucht, um ja Dinge zu erklären, dass das vergeudete Zeit ist, sondern das ist für mich immer auch ein spannendes Lernen. Ja, und auch hier wird man natürlich schneller, die Kinder lernen sehr schnell und merken sich solche Sachen sehr gut und helfen einander.
- Wo suchst du nach digitalen Lernmedien?
Wenn ich Videos oder Audios suche, dann überlege ich mir natürlich als erstes möglichst konkret, was suche ich denn überhaupt, was ist mein Thema, was möchte ich erreichen im Idealfall und dann ja ganz häufig, gehe ich ganz allgemein über eine Suchmaschine und gebe mein Thema möglichst konkret ein und schaue mal, was passiert. Häufig suche ich aber auch direkt schon auf YouTube, vor allem wenn ich im Sinn habe, ein Video dazu zu zeigen. Oder auf Kindernachrichtenseiten da gibt es ja viele verschiedene oder auf SRF School habe ich auch schon viele gute Erfahrungen gemacht, die haben auch eine Suchfunktion, wo man viele verschiedene Sachen findet, ganz bewusst aber auch mit Kindersuchmaschinen, dann weiß ich, dass ich altersgerechtes Material finde oder was ich auch mache, ich habe. Selber auch soziale Medien und Folge da verschiedenen Lehrpersonen und da habe ich immer mal wieder Inspirationen von auch Filmen oder Audios, die andere Lehrpersonen genutzt haben, die ich dann vielleicht auch einsetzen kann. Und last but not least unsere Schulbibliothek oder die Gemeindebibliothek, da weiß ich mittlerweile auch ein bisschen, was da vorhanden ist oder was nicht. Und da geh ich auch immer mal wieder hin und schaue, hat es da spannende Hörspiele zu Geschichten oder auch sogar zu Sachthemen.
- Wie bettest du digitale Lernmedien in den Unterricht ein?
Wie bettest du Lernmedien in den Unterricht ein? Was ich natürlich häufig mache ist, ich zeige Videos vor der ganzen Klasse und plane dann passende Aktivitäten dazu oder was ich auch sehr gerne mache, wenn ich möchte, dass die Klasse Videos im eigenen Tempo anschauen kann, nutze ich dazu eine bestimmte Lernplattform, wo ich die. Links zu den Videos und die zugehörigen Aktivitäten dort organisieren und teilen kann. Ein Beispiel wäre da hier Learning View, da habe ich mal fürs Fach NMG ein Thema vorbereitet, das römische Reich und ich konnte da verschiedene Aufträge organisieren. Ich konnte eben wie gesagt Videos einbinden, die die Kinder im eigenen Tempo bearbeiten konnten. Aber man kann hier auch Aufgaben einbinden, wo die Kinder dann eben auch selber Videos oder Audios produzieren. Ich konnte die Aufgabenstellungen gleich hier verbinden, in dieser Plattform einbinden und die Kinder konnten dann ihre Abgaben direkt auch auf dieser Plattform machen. Was mir im Allgemeinen sehr wichtig ist, wenn ich Audio oder Video im Unterricht einsetze, dass ich das noch mit irgendeiner Aktivität verbinden kann. Beispielsweise bereite ich Fragen dazu vor oder die Kinder machen Notizen und vergleichen Sie nachher.
Zum Überlegen
- Welche der Aussagen entspricht am ehesten deiner Haltung?
- Welche analogen und digitalen Lernmedien setzt du im Unterricht ein?
- Produzierst du diese selbst?
- Wie bettest du Lernmedien im Unterricht ein?